Korsika konnten wir leider erst, bedingt durch Corona, mit einem Jahr Verspätung machen – die Fähre war bereits gebucht und konnte verlängert werden.
Vorweg: Ich hatte ja schon einiges über die engen Bergstraßen gelesen. Wenn man sie dann allerdings mit dem eigenen Fahrzeug selber fährt merkt man schnell, dass der Unimog für die Insel entweder zu groß oder Korsika zu klein ist, je nach Betrachtungsweise – ich tendiere zu letzterem.
Die Anreise in 3 Etappen mit Zwischenstopps in der Schweiz und unterhalb von Mailand war entspannt. Dafür war die Überfahrt für meine Tochter ein wenig anstrengend, da sie sich mehrmals auf dem Deck übergeben hat – ob das am ruhigen Seegang oder der Fanta samt Eis lag, sei dahingestellt. Zu allem Überfluss hatte die Fähre beim Anlegen in Bastia dann noch 1,5h Stunden Verspätung.
Aber egal, da ist da.
Wir blieben quasi zum Akklimatisieren erst mal 3 Tage auf einem Campingplatz in der Nähe von Bastia. Von da aus ging es über den Finger im Norden Richtung Westküste. Glücklicherweise sind wir gegen den Uhrzeigersinn losgefahren gefahren, sprich immer am Abgrund entlang der Leitplanke. Alles andere wäre mit 3,40m Aufbauhöhe bei den Felsüberhängen verkehrstechnisch eine Katastrophe geworden.
An der Westküste entlang stießen wir auf eine Strecke hinunter in eine Bucht. Ich muss zugeben, dass ich die Strecke falsch eingeschätzt habe: wir haben für 12Km einfach, also runter ca. 3,5h gebraucht – zu Fuß oder per Radl wäre man schneller gewesen. Allerdings ohne Wohnkabine im Gepäck.
Langsam ging es auf Halbzeit des Urlaubs zu und wir wollten noch die Gumpen im Inland erkunden. Somit bogen wir an der Westküste unterhalb von Porto Richtung Inland und zum Monte Cinto ab. Ab hier wurde es richtig spannend und touristisch auch nicht mehr so nervig.
Corte musste unbedingt angeschaut werden. Ein traumhaft schöner Marktplatz, auf dem ich nach falschem Abbiegen inmitten von Korsen, die ihren Cafe genossen, gestanden bin. Aber die Stadt ist wirklich schön.
Und schon es ging langsam wieder Richtung Bastia, unserem Ausgangspunkt der Tour.
Fazit: Ein wunderschöner Korsika Urlaub liegt hinter uns. 3 Wochen haben wir den Nord-Westen bis kurz vor Mitte dieser schönen Insel bereist – mehr war in dieser kurzen Zeit inklusive An- und Abreise nicht drin. Die Korsen selber sind ein sehr eigenes, stolzes und nettes Volk.
Wir sind 2-3 Tage irgendwo stehen geblieben, viele nette Leute kennen gelernt, die Insel erkundet, vielerorts Verkehrschaos verursacht – es war nicht das letzte Mal, dass wir da waren. Es fehlt ja noch der Süd-Westen sowie die Ostküste und einiges vom Inland. Essen, Wein und Käse – ein Traum.